Platzhalter „BürgerBoule“

Von wegen ruhige Kugel schieben: Parkbad-Betreiber Franz-Josef Füchtenschnieder hat sein Boule-Projekt im Parkbad vorangetrieben. Die Anlage ist fast fertig und soll an diesem Samstag offiziell eingeweiht werden. Fotos: Andreas Frücht


Großes Freizeit- und Sportprojekt

Größter Pétanque-Platz von Ostwestfalen ist fast fertig
Beim funkigen Auftakt des Gütersloher Sommers im Parkbad erwartet Betreiber Franz-Josef Füchtenschnieder am Samstag 2.500 Besucher. Neben der Musik soll auch die neue XXL-Boule-Anlage besondere Beachtung finden. 

Christian Bröder
Gütersloh.

 

Immer locker aus dem Handgelenk:

Franz-Josef Füchtenschnieder hofft auf den perfekten Wurf. Den möchte der Betreiber des Gütersloher Parkbads mit seinem neuesten Projekt hinlegen – und das ist unübersehbar kurz vor der Fertigstellung. An der Westseite der Freizeitanlage mit dem Kleinkinder-Wasserbecken ist innerhalb von gut einer Woche Bauzeit ein Boule-Platz mit neun Bahnen entstanden. „Damit haben wir nach meinen Wissen die größte Pétanque-Anlage in ganz Ostwestfalen“, sagt der 63-Jährige, „und die wollen wir jetzt gebührend einweihen.“ Auserkoren hat er dafür den Konzertabend, mit dem die Stadt an diesem Samstag, 17. Juni, ab 18 Uhr, offiziell den Gütersloher Sommer eröffnen will.

Zum Start der 43. Auflage der Veranstaltungsreihe wird eigens eine acht mal fünf Meter große Bühne auf der Wiese im Parkbad errichtet. Die zwölfköpfige Bielefelder Band „Soul Inside“ verspricht einen lässig-musikalischen Abend „mit lockerem funky Neopopfunk-Soul“, wie es im Programmflyer heißt. Also vermutlich zahlreiche schwingende Hüften.

Betreiber hat nach eigenen Angaben 35.000 Euro investiert

„Wir erwarten etwa 2.500 Menschen in Feierlaune“, beziffert Füchtenschnieder seine Hoffnung auf eine große Kulisse. Diese soll aus seiner Sicht aber noch einen besonderen Zweck erfüllen. „Die Leute können schön über die Boule-Anlage laufen und den Untergrund festtreten, damit sich der Boden vernünftig setzen kann.“

Mit einer wassergebundenen Decke soll das auf rund ● 540 Quadratmetern Fläche ● angelegte und mit einer langen Lichterkette versehene Freizeit- und Sportprojekt am Montag dann endgültig abgeschlossen werden.

Fortan können die Metallkugeln klackern und im Quarzsand knirschen. „Wir haben viele Möglichkeiten. An einem Tag können etwa 180 Personen ein Turnier ausspielen“, erläutert Franz-Josef Füchtenschnieder. In Eigenregie mit ein paar Freunden und bislang selbst finanziert hat der Verler seine Pläne von der Pétanque-Anlage im historischen Luftbad verwirklicht.

Großes Vorbild an der Spree: Berliner Boulodrom hat 56 Bahnen

„Wir haben in einer Woche 900 Kubikmeter Erde bewegt“, sagt der Parkbad-Boss. Entstanden ist mit Genehmigung der Stadt eine schmucke Platzanlage mit über Tur-nierstandard hinausgehenden Maßen. Neun Bahnen, vier Meter breit, 15 Meter lang, eingerahmt in grauen, geschnittenen Anröchter Naturstein – und alles neben dem Pool. Das kann sich sehen lassen. Etwa 35.000 Euro habe er investiert, aus eigener Tasche. „Wir brauchen aber auch noch Sponsoren“, macht Franz-Josef Füchtenschnie-der klar, dass er Unterstützung benötigt.

Der Parkbad-Betreiber selbst ist seit einem Urlaub vor drei Jahren auf La Gomera glühender Anhänger des französischen Volkssports und schwärmt vom großen Boulodrom in der Bundeshauptstadt. „In Berlin gibt es auf dem ehemaligen Flughafen Tegel eine Anlage mit 56 Bahnen, ein Wahnsinn.“ Von gigantischen Ausmaßen wie an der Spree ist das Projekt in der Dalkestadt weit entfernt. Doch Franz-Josef Füchtenschnieder hat immerhin den größten Boule-Platz in OWL und sich zum Ziel gesetzt, die hiesige Szene zu fördern und das Angebot im Parkbad zu etablieren.

Bei seinem Vorhaben hat er sich zwei Rentner mit ins Boot geholt, die als Boule-Experten mit jahrelanger Erfahrung über entsprechende Fähigkeiten, Kenntnisse und Netzwerke verfügen und ihm beratend zur Seite stehen. Die Boule-Bahn im Parkbad soll für die Öffentlichkeit frei zugängig sein und als Freizeitvergnügen für die Familie, für Schulklassen, Betriebs- oder Geburtstagsfeiern dienen, aber auch für den Turniersport. Den ersten „Stresstest“ gilt es am Samstagabend zu bewältigen, wenn der Verkehrsverein beim Startschuss des 43. Gütersloher Sommer „Kultur ohne Schlips und Kragen“ bietet.

Konzertabend am Samstag: Hinweis zum Parken auf der Buschstraße

Weil es voll zu werden scheint, hat Füchtenschnieder noch einen Tipp in puncto Parkplatzsuche parat. Da die Stellfläche vor dem Parkbad schnell belegt sein dürfte, empfiehlt der 63-Jährige den Besuchern, notfalls auf die Buschstraße auszuweichen. „Dort ist das Parken erlaubt, allerdings nicht auf dem Grünstreifen oder den Gehwegen. Das kostet sonst 55 Euro.“