Ein Sport-Phönix als Küken

Nach Lesart derer, die den Sport-Phönix Pétanque ins Leben gerufen haben, richtet sich dieses Programm insbesondere an Sportler/innen, die in ihren angestammten Sportarten den Zenit erreicht haben und neue Herausforderungen suchen.

Freddy Berkel aus Mülheim ist allerdings ein junger Sportler, der neben seinen eigentlichen Aktivitäten nun auch den Pétanque-Sport für sich entdeckt hat und mit großer Leidenschaft betreibt.

Udo Lübke hat ihm einige Fragen zu seinen Ambitionen gestellt.

Freddy Berkel, Pétanque-Sportler aus Mülheim an der Ruhr

Zur Person: Ich heiße Freddy Berkel, bin 29 Jahre alt, bin ehemaliger aktiver Fußballer, spiele aktuell wettkampfmäßig Tennis in der Bezirksliga und parallel bei der Turnerschaft Saarn Pétanque in der gleichen Spielklasse. Seit 2017 bin ich Vereinsmitglied und Lizenzspieler.

Wie und wann bist Du auf Boule gekommen?

Mein erster Kontakt mit Boule entstand zufällig bei einem Spaziergang im Raffelbergpark in Mülheim – dort hat der Raffelberger Pétanque Verein seine Spielstätte. Da ich einen interessierten Eindruck gemacht habe, wurde ich direkt angesprochen, ob ich nicht mitspielen wolle. Und sofort hatte es mich gepackt: Die Grundregeln hatte ich schnell kapiert – und, geprägt durch meine bisher ausgeübten Sportarten, konnte ich auch sofort recht gut mitspielen und hatte meine kleinen Erfolgserlebnisse. Von da an kann man mich auch als „infiziert“ betrachten. Zur Turnerschaft Saarn bin ich dann gekommen, weil sich der Verein unmittelbar in der Nähe meines Wohnorts befindet und ich Dich, Udo, als dortigen Abteilungsleiter schon „seit ewigen Zeiten“ vom Fußball her kenne.

Was gefällt Dir an diesem Freizeit- und Wettkampfsport?

Der große Vorteil gegenüber vielen anderen Sportarten besteht darin, dass Neulinge ohne lange Eingewöhnungszeit in der Lage sind mitzuspielen. „Händchen“ hatte ich ja und taktisch war ich auch relativ schnell gut drin. Es hat also von jetzt auf gleich richtig Spaß gemacht. Darüber hinaus bin ich von allen Boulisten bestens aufgenommen und integriert worden – und habe mich sofort wohlgefühlt.

Beim Boulen kann ich mich richtig gut entspannen nach einem vielleicht gestressten Alltag im Beruf – ist aber zugleich auch ein Wettkampfsport mit all seinen technisch, taktischen und mentalen Facetten. Dass wir mit unserem Team sogar bis in die Regionalliga aufgestiegen sind (leider in 2022 abgestiegen), war für mich und uns eine ganz tolle Sache. Schön ist zudem, dass meine Partnerin auch sehr gern Boule spielt und wir, wenn es ihre Zeit erlaubt, gemeinsam diesem Hobby nachgehen können.

Was würdest Du Dir grundsätzlich wünschen?

Obwohl ich mit den in der Regel ja älteren Mitspielern sehr gut klarkomme, würden weitere jüngere Leute dem Verein und dem Boulesport im Allgemeinen sehr gut tun. Dabei denke ich insbesondere an die vielen Aktiven, die unmittelbar nach ihrer aktiven und zeitlich manchmal sehr fordernden Karriere (die oft mit ca. 35 Jahren bei den Ballsportlern endet) eine Anschlusssportart mit weniger Aufwand und Verpflichtung suchen.