BPV NRW • Breitensportkonzept

Breitensport-Konzept

(Entwurf, Stand: 29.08.2017)

Mitarbeit: Christoph Roderig, Dirk Beckschulte, Dirk Engelhard, Norbert Koch,
Reiner Meiners, Helmut Müdder

Vorbemerkung

Im BPV NRW ist der wettkampf- und leistungsorientierte Bereich durch die Meisterschaften
und die Liga gut verankert. Seit Jahren wird Pétanque in NRW sehr erfolgreich betrieben und
durch den Verband (Geschäftsstelle, Vorstand, Gremien, Schiedsrichter u.a.) unterstützt.
Auch der Jugendbereich stellt sich gut auf. Die Mitgliederzahlen in den Vereinen und die
Zahl der Liga-Lizenzen entwickelten sich positiv. Sehr vieles läuft sehr gut.
Doch gerade für den klassischen Bereich des „Breitensports“ bietet Boule als Sportart und
Gesellungsform (mit sozialen Kontakten) sehr viele Möglichkeiten – und dieser Bereich wurde bisher im BPV kaum (oder gar nicht) beachtet oder systematisch entwickelt.

Ziele des Breitesports vieler Fachverbände/Sportarten sind selbstverständlich

  • a) Mitglieder für die Vereine/Gruppen zu gewinnen und
  • b) die Basis für den Ligabetrieb zu verbreitern: mehr Spieler/innen, Talentsichtung/-förderung

1. Grundlagen

Der Begriff Breitensport unterliegt einer permanenten Weiterentwicklung und Fortschreibung. In der Vergangenheit wurde Breitensport und Wettkampfsport begrifflich voneinander getrennt, heute zählen auch sportliche Leistungen und Erfolge zum allgemeinen Erscheinungsbild des Breitensports. Der Breitensport umfasst neben wettkampfungebundenen Angeboten (z.B. Gesundheitssport) auch den sportartbezogenen und den sportartübergreifenden Wettkampfsport im unteren und mittleren Leistungsbereich (z.B. im Boule „Freund schaftsspiele“ und „wilde Ligen“ oder übergreifend Volksläufe oder Vereinssportfeste etc.).

Der BPV NRW hat das Ziel neue Mitglieder zu gewinnen, allen boule-, sport- und bewegungsinteressierten Menschen in NRW ein freudbetontes, bewegungsreiches, wettkampforientiertes und gesundes Sporttreiben und „Treffen“ in seinen Vereinen und Gruppen (Vereinsabteilungen) zu ermöglichen. Da Breitensport nicht einheitlich definiert werden kann, ist die Umsetzung des Breitensports im Boule vielfältig. Es sind alle Angebote für Bevölkerungsgruppen in verschiedenen Lebensphasen (Altersgruppen); Breitensport fördert die körperliche und soziale Gesundheit (Gemeinschaft, soziale Kontakte); Bewegung und Spaß am Sport stehen im Vordergrund. Boule als Breitensport wird in der Freizeit betrieben, findet sich aber auch im Schul- und Betriebssport, in sozialen Einrichtungen und in Wohnvierteln (Quartieren) statt. Die Abgrenzung im BPV erscheint einfach:

  • Boule ist Breitensport
  • Pétanque (Liga) ist stärker wettkampforientiert und trainingsintensiver, also der Leistungssport.

 

Statistik:
Der BPV NRW ist in den Jahren von 2001 bis 2014 kontinuierlich gewachsen, die Anzahl der Mitglieder und der Vereine hat ständig zugenommen. Von 2014 bis 2017 ist die Anzahl der Vereine konstant, die Mitgliederzahl geht zurück (Bestandserhebung LSB NRW; Aufruf 27.08.2017):

Pétanque ist der Leistungssport der ÄLTEREN!
Boule ist als Freizeitsport für ALLE Altersgruppen und Lebensphasen interessant! Auch für Familien, auch für Hochaltrige und jüngere Kinder, auch für Menschen mit Behinderungen, zur Inklusion und Integration!

 

2. Sportentwicklung im BPV NRW

Die Entwicklung des Leistungssports (Pétanque) ist in den letzten Jahren (sehr) gut verlaufen. Eine Breitensportentwicklung (Boule) hat bisher nicht (systematisch) stattgefunden.
2017 hat die Mitgliederversammlung des BPV NRW erstmalig einen Breitensportbeauftragten (Christoph Roderig) gewählt und der Vorstand hat eine Arbeitsgruppe mit der Entwicklung dieses Konzeptes und der Durchführung erster Maßnahmen beauftragt.

Die Entwicklung des Breitensports (Boules) im BPV NRW wird ein permanenter, dynamischer und kommunikativer Prozess, der einige Jahre dauern wird und „langen Atem“ erfordert. Dieser Prozess muss vom Vorstand mitgetragen und von Multiplikatoren in den Bezirken und Vereinen unterstützt werden.

Auch die BPV-Vereine und Abteilungen der Mehrspartenvereine müssen sich auf die Veränderungen in der Gesellschaft einstellen, auf neue Sportmotive und -bedürfnisse, auf Anforderungen einer veränderten Arbeitswelt und die Freizeitgestaltung in einer „digitalisierten Welt“, auf die demographische und strukturelle Veränderungen, also auf mehr (sport)aktive ältere und hochaltrige Menschen und den zunehmenden Quartiersbezug.

Der BPV NRW unterstützt seine Vereine bei Prozessen der Angebots- und Organisationsentwicklung (gemeinsam mit dem LSB NRW und VIBSS), bei der Vernetzung mit anderen Sportorganisationen (Großvereinen, Fachverbänden und Bünden) und mit Organisationen auch außerhalb des Sports (Schulen, sozialen Einrichtungen, Kirchen, Seniorenvertretungen, …).

Größere Vereine (mit Boule-Abteilungen) sind eher in der Lage, Interessen vor Ort umzusetzen, sich in der Öffentlichkeit zu positionieren und zu präsentieren. Sie sind wirtschaftlich leistungsfähiger und damit besser in der Lage, auf gesellschaftliche Veränderungen zu reagieren. Es ist eher möglich zukunftsorientierte und nachhaltige Angebote zu entwickeln.

Kleine Vereine (eigenständige Boule-Gruppen) können flexibler reagieren und die Wünsche und Anliegen ihrer Mitglieder direkter verwirklichen.

Beide Organisationsformen werden vom BPV NRW unterstützt.

Um diesen Breitensport-Entwicklungsprozess zu gestalten, werden zunächst einige Handlungsfelder und Eckpunkte beschrieben, damit diese mit dem BPV-Vorstand, den Vereinen und anderen Breitensportinteressierten abgestimmt und dann systematisch weiter entwickelt werden können.

 

3. Zielgruppen für die Breitensportentwicklung

Alle boule-interessierten Menschen sollen diesen Sport betreiben können – und alle Menschen in NRW sollen „angesprochen“ werden – unabhängig von ihrem Alter, Geschlecht, Beruf, Glauben oder von ihren Handicaps. Beim Boule-Spielen kann jede/r mitmachen! Boule ist die ideale Sportart für Breitensport-Angebote. Insbesondere angesprochen werden

  • Kinder und Jugendliche (durch den Jugendbereich im BPV NRW: Trainingszentren,
    Boule im Ganztag, …)
  • junge Erwachsene und Erwachsene im mittleren Lebensalter (durch gezielte Angebote und besondere Aktionen)
  • Ältere und Hochaltrige
  • Integration und Inklusion
  • bereits aktive „informelle Gruppen“ („Gruppen im Park“)
  • Großvereine (Boule für passive Mitglieder, ehemalige Wettkampfsportler, …)
  • Quartiersentwicklung: Boule zur „Belebung“ des Quartiers und zu sozialen Kontakten
    vor Ort Boule ist Kommunikation, Geselligkeit, …

 

4. Öffentlichkeitarbeit: Information, Beratung und Schulung

Um „Boule“ in den BPV-Vereinen und in der Öffentlichkeit bekannt zu machen und neue Angebote zu initiieren werden

  • wichtige und aktuelle Informationen im Internet auf einer „Breitensport“-Seite veröffentlicht; besondere durch „gute Beispiele“ werden Informationen und Impulse vermittelt
  • Aktionen bei Stadtfesten, Messen u.a.
  • Aktionstage in Vereinen und Quartieren
  • Informationen zur Breitensportentwicklung in Qualifizierungsangebote einbezogen
  • Informationsveranstaltungen vor Ort, Info-Vorträge (bei Mitgliederversammlungen
    u.a.) und Beratungen angeboten (im Rahmen und mit finanzieller Unterstützung von
    VIBSS)
  • Kurzlehrgänge (KURZ UND GUT-Seminare) und Seminare veranstaltet

 

5. Kooperationen im Verbundsystem des Sports in NRW

Boule eignet sich hervorragend zur aktiven Freizeitgestaltung im Freien. Zur Vermittlung der Idee und der Verwirklichung bieten sich Vernetzungen und direkte Kontakte innerhalb des Sportsystems an; z.B. mit:

  • Landessportbund (Qualifizierung, VIBSS, …)
  • Sportbildungswerk (?)
  • Fachverbände – besonders den „freizeit-orientierten“
  • Bünde
  • Vereine – besonders Großverein

 

6. Kooperationen mit Organisationen außerhalb des Sports

Zur Verbreitung von Boule als Breitensport und zur aktiven Freizeitgestaltung bieten sich auch Vernetzungen und Kooperationen außerhalb des Sports an, z.B. mit:

  • Schulen und Trägern des Ganztags, … (BPV-Jugendbereich)
  • sozialen Einrichtungen: Alteneinrichtungen, …
  • Kirchen (Boule-Anlagen auf Kirchengelände, an Gemeindehäusern, …)
  • Seniorenvertretungen: Quartiersentwicklung, …

 

7. Zugänge zum Boule

Möglichkeiten zur „Infizierung“ mit Boule durch Aktionstage oder einfache Boule-Angebote:

  • Sportvereine (Sportorganisation s.o.)
  • Organisationen außerhalb des Sports (s.o.)
  • Aktionen (Stadtfeste, Sportfeste, Messen, Aktionstage, …)
  • Cross Boccia, …

Zu Aktionstagen und ersten Boule-Angebote werden Informationen, Werbematerialien und Boule-Material (leihweise) zur Verfügung gestellt.

 

8. Offensive Mitgliederwerbung

Der BPV NRW gewinnt neue Mitglieder (Vereine) durch gezielte Ansprache von bisher „informellen Gruppen“ und von Großvereinen. Die Finanzordnung und die Veröffentlichungen im Internet sehen vor, dass alle Mitgliedsvereine einen Grundbeitrag von 50,- € jährlich bezahlen und neue Vereine/Abteilungen eine Aufnahmegebühr in Höhe von einmalig 50,- €.
Für Mitglieder, die nicht im Pétanque aktiv sind, werden keine weiteren Beiträge erhoben. Damit können Großvereine ihre „passiven Mitglieder“ und die im Breitensport Aktiven fast kostenfrei beim BPV NRW melden. (Bisher werden diese überwiegend kostenfrei an den Fußballverband oder mit einer Verbandsabgabe für Breitensportler von 0,50 € an den Verband für modernen Fünfkampf in NRW gemeldet. Das gesamte „Verbundsystem des Sports“ basiert auf der Meldung der Mitgliederzahlen der Sportvereine [Bestandserhebung des LSB NRW]. Dieses System „wackelt“ und muss reformiert werden.)
Unseren Gruppen/Abteilungen und Vereinen im BPV NRW bieten wir umfassende Informations-, Beratungs- und Schulungsleistungen an. Außerdem werden neue Boule-Angebote und Aktionstage systematisch gefördert und unterstützt. Unseren Mitgliedern stellen wir Informationen und Materialien für ihre Mitgliederwerbung zur Verfügung!

 

9. Meilensteine zur Boule-Entwicklung in NRW

Um die Entwicklung von Boule als Breitensport systematisch weiter zu entwickeln werden
folgende Meilensteine vereinbart:

  • 9.1 bis Mitte September 2017: Diskussion, Vervollständigung und Verbesserung des ersten KonzeptsENTWURFs zum Boule/Breitensport („B-Konzept“) im Breitensport-Team (BTeam)
  • 9.2 bis Ende Oktober: Diskussion des B-Konzepts mit dem BPV-Vorstand und anderen Fachleuten
  • 9.3 bis Mitte November: Vorlage des B-Konzepts, Konkretisierung erster Maßnahmenplanungen
  • 9.4 ab November: Infomaterial und Maßnahmen zum B-Konzept
  • 9.5 MV 2018 Autorisierung des B-Konzepts von der MV

 

10. Breitensport-Team im BPV NRW

  • Christoph Roderig / 0151 14977284 / breitensportbeauftragter@boule-nrw.de / cr@oderanders.de
  • Dirk Beckschulte / 02428 951874 / lehrwart@boule-nrw.de
  • Dirk Engelhard / 0151 64196799 / dirk.engelhard@tsg-sprockhoevel.de
  • Norbert Koch / 0177 7385957 / norbert.koch@djklvnrw.de
  • Reiner Meiners / rei.mei@ish.de
  • Helmut Müdder / radschlaeger@arcor.de
  • cc: Vorstand BPV NRW / vorstand@boule-nrw.de